Ralf Eyertt – Eine fotografische Retrospektive im Magazin Whimsical

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Das französische Magazin Whimsical hat dem Fotografen Ralf Eyertt eine außergewöhnliche Würdigung zuteilwerden lassen: Eine komplette Ausgabe ist als Retrospektive seiner fotografischen Arbeiten erschienen. Diese Sonderausgabe zeigt die charakteristische Bildsprache von Ralf Eyertt – eine Verbindung aus Klarheit, Emotion und zeitloser Eleganz – und zeichnet seinen künstlerischen Weg von der Mode- und Beautyfotografie bis hin zu seinen aktuellen, experimentellen Projekten nach.

Die Ausgabe ist soeben erschienen und kann hier direkt über den Verlag bestellt werden:
👉 Whimsical Magazine – Retrospektive Ralf Eyertt

Im Anschluss lesen Sie ein ausführliches Interview mit Ralf Eyertt, in dem er über seine fotografische Entwicklung, seine Sicht auf Schönheit, Licht und Authentizität sowie seine zukünftigen Projekte spricht.

Interview mit Ralf Eyertt

Fotograf, visueller Gestalter und Lichtmaler Ralf Eyertt spricht über die Entwicklung seiner Bildsprache – von der Schweizer Modewelt bis zur spirituellen Langzeitbelichtung. Ein Gespräch über Schönheit, Authentizität und künstlerische Neugier.

  1. Hallo Ralf, es ist eine Freude, dich hier zu haben! Bitte erzähle uns ein wenig über dich und deinen fotografischen Werdegang.

Danke, es ist mir eine Freude hier zu sein. Mein Weg begann im Künstler-Management und im Branding, doch mit der Zeit spürte ich eine stärkere Anziehung, selbst visuelle Arbeiten zu schaffen. Fotografie wurde für mich der Weg, Schönheit, Identität und Licht zu erforschen – und heute ist sie sowohl mein Beruf als auch meine künstlerische Stimme.

  1. Wie bereitest du deine Projekte vor? Hast du die Bilder vorher schon im Kopf?

Vorbereitung ist für mich entscheidend – ich beginne immer mit einem klaren Konzept und einer Stimmung. Oft sehe ich das fertige Bild schon vor mir, bevor ich das Licht aufbaue. Gleichzeitig lasse ich Raum für Spontaneität, denn die besten Momente entstehen oft unerwartet.

  1. Fotografierst du eher aus einer professionellen Haltung oder aus einem emotionalen Blickwinkel?

Es ist immer eine Balance. Meine Professionalität gibt Struktur, aber letztlich fotografiere ich aus Emotion – dort entsteht die echte Verbindung und Authentizität.

  1. Was bedeutet Fotografie für deine Kunden? Und was bedeutet sie für dich?

Für meine Kunden geht es um Image, Präsenz und darum, wie sie wahrgenommen werden möchten. Für mich ist Fotografie eine Sprache – ein Weg, Schönheit, Emotion und das Wesen eines Menschen jenseits der Oberfläche einzufangen.

  1. Welche Details machen deiner Meinung nach die besten Fotografien aus? Wie konzentrierst du dich darauf in deiner Arbeit?

Die besten Bilder entstehen aus Klarheit und Emotion – den kleinen Details in Ausdruck, Licht und Komposition. Ich reduziere alles Unnötige, damit der Betrachter direkt mit dem Wesentlichen in Kontakt kommt.

  1. Was ist dein Lieblingsmoment im gesamten fotografischen Prozess?

Mein Lieblingsmoment ist die Verbindung während des Shootings – wenn Licht, Motiv und Emotion eins werden. Dann entsteht das Bild fast von selbst.

  1. Was macht in deinen Augen einen guten Fotografen aus? Empfindsamkeit? Vision? Schärfe? Oder einfach Zufall?

Ein guter Fotograf braucht vor allem Sensibilität und Vision. Technik ist wichtig, aber die Fähigkeit, über das Offensichtliche hinaus zu sehen und zu fühlen, macht ein Bild wirklich stark.

  1. Ist es dir wichtig, von deinen Kollegen anerkannt zu werden?

Anerkennung ist schön, aber nicht mein Hauptziel. Mir geht es darum, ehrliche Arbeiten zu schaffen, die Menschen berühren – alles andere ist zweitrangig.

  1. Welche Ressourcen sind für dich im Alltag am wichtigsten, um deine Sicht auf Fotografie, Mode und Kunst zu bereichern?

Ich lasse mich von vielen Quellen inspirieren – Kunst, Design, Natur und Begegnungen im Alltag. Und ich bin kein Einzelkämpfer: Vieles entsteht im Team mit Stylisten, Make-up Artists und Models, denn starke Bilder sind immer ein Gemeinschaftswerk.

  1. Welche Kamera und welches Objektiv sind deine Favoriten?

Ich arbeite hauptsächlich mit der Canon R5 und dem 24–70mm-Objektiv. Es gibt mir die Flexibilität und Qualität, die ich für Beauty-Nahaufnahmen genauso wie für Fashion-Editorials brauche.

  1. Wo siehst du dich und deine Fotografie in zehn Jahren?

Ich bin dieses Jahr 70 geworden, fühle mich aber voller Energie und Neugier. In zehn Jahren möchte ich auf viele inspirierende Shootings, Experimente und Kooperationen zurückblicken. Vor allem hoffe ich, dass meine Arbeit junge Fotografen dazu inspiriert, ihren eigenen Weg leidenschaftlich und authentisch zu gehen.

  1. Welcher Film hat dich in den letzten fünf Jahren am meisten beeindruckt? Beeinflusst Kino deine Fotografie?

Kino beeinflusst mich sehr, besonders in Bezug auf Emotionen. In den letzten Jahren haben mich einige Science-Fiction-Filme stark bewegt – ich liebe, wie sie starke Bilder mit menschlichem Gefühl verbinden. Diese Mischung aus Fantasie und Emotion inspiriert auch meine Fotografie.

  1. Was läuft gerade am meisten auf deiner Playlist? Spielt Musik bei Shootings eine Rolle?

Ich mag den Sound der 80er – er hat eine zeitlose Energie, die mich inspiriert. Am Set bestimme aber nicht ich die Musik, sondern das Model. Die richtige Atmosphäre hilft, sich wohlzufühlen und echte Emotionen zu zeigen.

  1. Was tust du, um immer am Puls der Zeit zu bleiben?

Ich bleibe neugierig und offen für neue Ideen, Trends und Technologien – ohne meine eigene Identität zu verlieren. Am Puls der Zeit zu sein bedeutet für mich, sich weiterzuentwickeln und dabei authentisch zu bleiben.

  1. Was ist dein nächstes großes Ziel?

Mein nächstes Ziel ist eine Ausstellung, die meine aktuellen Arbeiten einem größeren Publikum zeigt. Außerdem möchte ich gerne noch ein oder zwei Fotobücher realisieren, um meine Vision über das Studio hinaus zu teilen.

  1. Was ist deine persönliche „Kryptonite“?

Für mich ist das KI-generierte Kunst. Sie mag faszinierend sein, aber ihr fehlt die menschliche Verbindung und Authentizität, die meine Arbeit trägt.

  1. Welchen Teil der Welt nennst du Heimat?

Ich wurde in Hildesheim geboren und bin in Fürstenfeldbruck bei München aufgewachsen. Heute ist meine wahre Heimat Taufkirchen/Vils in Bayern, wo ich zu meinen Wurzeln zurückgekehrt bin und mein neues Studio eröffnet habe. Darüber hinaus fühle ich mich überall dort zu Hause, wo Menschen in Toleranz und Freiheit leben – dieses Umfeld inspiriert mein Leben und meine Kunst.

  1. Was ist dein Motto?

Mein Motto lautet: ‚Das Leben ist Bewegung – also bewege dich und lebe.‘

  1. Ein Hashtag, der dich beschreibt?

#BeautyInMotion

  1. Dein letztes Wort?

Dankbarkeit. Für die Menschen, denen ich begegnet bin, die Momente, die ich festhalten durfte, und die kreative Reise, die noch vor mir liegt.